Generalprobe geglückt: Sodick rüstet sich für die AMB in Stuttgart
Das Top-Highlight der Hausmesse war die Weltpremiere des neuen Automationskonzepts von Sodick & EROWA mit einem Knickarmroboter auf einer Sodick ALC600G. Sodick-Geschäftsführer Giuseppe Addelia blickt auf eine erfolgreiche Partnerschaft zurück: "Die enge Zusammenarbeit mit EROWA in den letzten 6-7 Jahren hat beiden Unternehmen enormen Nutzen gebracht. Es wurde viel Know-how gebündelt und wir haben bedeutende Grundlagenarbeit für die Automatisierung von Erodiermaschinen geleistet." Bei EROWA in Cadolzburg steht eine Kombination der Sodick AL60G-Maschine mit Robot Compact 80 (ERC80). Außerdem fertigt EROWA in ihrer Schweizer Fertigung selbst mit Erodiermaschinen von Sodick. Eine besonders enge Zusammenarbeit bestehe auch in Japan, wo sich das Headquarter von Sodick befindet.
Salvatore Cocco, Vertriebsleiter Sodick Deutschland, ergänzt: "Die zahlreichen Automatisierungsprojekte, die wir in den letzten Jahren gemeinsam erfolgreich umgesetzt haben, bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit unserem Plug-and-Play-Ansatz in der Automatisierung haben wir die richtige Strategie gewählt." Dieser Ansatz reiche von einfachen Automationslösungen bis hin zur Linienautomation, bei der z.B. Drahtschneidemaschinen, Fräsbearbeitungszentren und Senkerodiermaschinen integriert sind. "Zusammen mit EROWA als Partner sind wir mittlerweile so breit aufgestellt, dass wir für jede Anforderung - von der Serienfertigung bis zur Einzelteilproduktion - die passende Automationslösung anbieten können". So Salvatore Cocco weiter.
Erfolgreiche Generalprobe vor der AMB
Dank der neuen, smarten Automationslösungen lasse sich das Erodieren jetzt in die Produktionsprozesse integrieren. "Mit diesen Lösungen beweisen wir, dass Erodiermaschinen künftig in der Produktion eine immer wichtigere Rolle spielen können. Unser nächstes, großes Event ist die AMB Stuttgart, wo wir die ProEvo VI-Konzeption erstmals der breiten Fachöffentlichkeit präsentieren werden", greift Giuseppe Addelia schon einmal vor.
Multi-Achs-Bearbeitung gefragt
Während der beiden Messetage fanden diverse Fachvorträge statt. Besonders großes Interesse weckte der Vortrag "Der öko-effektive Werkzeugbau - Differenzierung im globalen Wettbewerb" von Dr.-Ing. David Welling von der WBA Aachener Werkzeugbau Akademie.
Jochen Hipp von ITS Technologies aus Oberndorf referierte über Multi-Achsen- und Spindeltechnologien für die Funkenerosion. Er demonstrierte, wie Standardmaschinen durch Hinzufügung von Spindeln auf bis zu 8 Achsen erweitert werden können. Heinrich Wölk, technische Leitung bei der Wölk Metallverarbeitung GmbH, zeigte sich besonders von der 5-Achs-Bearbeitung mit zusätzlicher Rotationsachse beeindruckt. Er betont die Wichtigkeit von Hausmessen, um Anwendungstechniker und Geschäftsleitung persönlich zu treffen und neue Technologien kennenzulernen.
Wölk erwähnte auch das Interesse an der ALC400P, die Schnitte mit einer Oberflächengüte von bis zu 0,1 RA ermöglicht, sowie das iGroove-System zum Schneiden mit rotierendem Draht. Diese Technologien möchte das Unternehmen insbesondere für filigrane Bauteile weiter erforschen. Im Bereich XXL-Bauteile setzt Wölk auf die AQ900L und die ALC800GH mit 800 mm Verfahrweg in der Z-Achse.
Die Drehachsbearbeitung hat es auch Hausmessebesucher und Anwender Robert Meigies, Geschäftsführer der Klaucke & Meigies Formenbau GmbH aus Lüdenscheid, angetan: "Uns interessieren vor allem neue Technologien und neue Bearbeitungsmöglichkeiten im Drahterodieren. Gerade der Bereich der Drehachse und auch das Messen im Prozess direkt auf der EDM-Maschine sind für uns relevant. Sowie weitere Themen, mit denen wir unsere Qualität verbessern und auch neue Nischen erschließen können. Bei Sodick bekommen wir dies alles komprimiert. Ich erhoffe mir, viel Input mitnehmen zu können. Großes Interesse hat bei mir auch das neue, platzsparende Robotersystem mit Knickarmroboter geweckt. Da wir nicht annährend so viele Erodierer finden, wie wir bräuchten, werden solcherlei Automatisierungen immer wichtiger. Ohne Automatisierung geht heutzutage gar nichts mehr und da sehe ich hier bei Sodick diverse neue Möglichkeiten."
Partnerstände gut besucht
Der familiäre Charakter der Veranstaltung sorgt häufig dafür, dass sich Sodick-Kunden und -Partner bereits über Jahre kennen. Robert Meigies fand das Messen in der EDM besonders spannend und konnte sich das In-Process-Messen direkt vor Ort bei Summira anschauen. Willi Lenzen, Geschäftsführer der Summira GmbH in Bornheim-Sechtem, betont zudem: "Wir pflegen mit Sodick eine freundschaftlich-partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Daher bin ich sehr stolz, die Summira GmbH auf der Sodick Hausmesse präsentieren zu dürfen. Als Anwender schätze ich die hochwertigen Maschinen von Sodick, die mir helfen, Qualitätsprodukte gemäß den hohen Anforderungen unserer Kunden herzustellen. Besonders interessant war für uns das EROWA-Automatisierungssystem, das wir in den nächsten Jahren in irgendeiner Form umsetzen werden. Obwohl wir nicht wirklich Serienfertigung betreiben, ist die Automatisierung heutzutage so flexibel, dass sie auf unseren Bedarf angepasst werden kann - einfach einzurichten, vom Investment her überschaubar und platzsparend."
Als weiterer Partner zeigte Carl Zeiss IQS Deutschland ein neues Fertigungsmesssystem. "Wir sind zum ersten Mal bei Sodick dabei, um das Fertigungsmesssystem Duramax vorzustellen", sagt Fabian Panz von Carl Zeiss IQS Deutschland. "Die Genauigkeit der ersten Test-Messungen und das Zusammenspiel aus Erodiermaschine und Stand-alone-Messsystem haben die Anwender begeistert. Wir demonstrieren, wie durch das separate Voreinstellen der Durchsatz deutlich erhöht werden kann. Das Interesse ist definitiv vorhanden, und eine solche Hausmesse bietet uns die ideale Gelegenheit, den Anwendern die Vorteile des kompakten, taktilen Messsystems näherzubringen."
Last but not least nutzen auch bekannte Zulieferer wie Berkenhoff (bedra) solche Veranstaltungen gern - schließlich trifft man hier nicht nur die Drahterodierer, sondern auch die OEMs. Stefan Flügge, Global Sales Director OEM EDM bei der Berkenhoff GmbH (bedra) in Herborn erklärt: "Draht ist letztlich ein wichtiges Werkzeug für die Erodiermaschine. Deshalb interessiert es uns von Berkenhoff insbesondere, wo die Reise bei den OEMs hingeht, welche Technologien sich durchsetzen und wie wir unsere Drähte möglicherweise anpassen können, damit sie noch besser auf den Maschinen funktionieren. Unser technisches Interesse an solchen Veranstaltungen ist daher überaus groß, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben."