Kleine Drehteile wirtschaftlich höchst genau fertigen
Dazu erläutert Dieter Wentz, Vertriebsleiter beim Pforzheimer Spezialisten für Drehtechnologie: „Wir sehen weltweit durch die aufkommende Elektromobilität einen zunehmenden Bedarf an kleinen und kleinsten Präzisionsdrehteilen vor allem in der Elektrik und der Elektronik. Aber auch in der Dental- und der Medizintechnik sind zunehmend kleine wellenförmige Bauteile höchster Präzision gefragt. Meist haben diese Bauteile sehr komplexe Geometrien. Wirtschaftlich und bei den geforderten Genauigkeiten, oft im Bereich weniger Mikrometer, lassen sich die Werkstücke nur auf ausgeklügelten Drehzentren in einem Ablauf komplett bearbeiten. Dafür haben wir unsere Baureihe Präzisionsdrehzentren DOLittle um zwei Varianten erweitert.“
Flexibel kurz- oder langdrehen
Die Variante B3-L der bewährten, hochgenau bearbeitenden Drehzentren DOLittle verbindet die Vorteile von Kurzdreh- mit der produktiven Arbeitsweise von Langdrehmaschinen. Damit eignet sich diese Ausführung der Präzisionsdrehzentren ideal zum flexiblen Fertigen kleiner schlanker Werkstücke in kleineren Serien, die auf üblichen Langdrehmaschinen nicht wirtschaftlich zu bearbeiten sind. Dies betrifft zunehmend Bauteile in der Dental- und der Medizintechnik sowie in der Antriebstechnik und Elektronik für die künftige Elektromobilität.
Um das Prinzip des Langdrehens auf den – mit Haupt- und Gegenspindel sowie Y-Achse ausgestatteten – Präzisionsdrehzentren DOLittle zu implementieren, haben die Pforzheimer Spezialisten für Drehtechnik auf dem unteren Schlitten zur Hauptspindel einen Träger für eine Drehführungsbuchse mit Spannzangen aufgebaut. So kann das Drehzentrum wahlweise mit synchronisierter Hauptspindel und Führungsbuchse nach dem Arbeitsprinzip der Kurzdrehmaschinen oder mit positionierter Führungsbuchse und nachführender Hauptspindel nach dem Prinzip der Langdrehmaschinen bearbeiten. Besonders vorteilhaft ist, dass die bewährten Kurzdrehzentren DOLittle temperaturstabil vom ersten Werkstück auf wenige µm genau bearbeiten. Somit lassen sich nunmehr Bauteile in kleinsten und kleinen Serien wirtschaftlich höchst präzise fertigen.
Die Präzisionsdrehzentren der Variante DOLittle B3-L sind konzipiert, um bis zu 30 mm lange und bis 7 mm im Durchmesser messende, wellenförmige Bauteile komplett zu bearbeiten. Nach dem Langdrehen in der Hauptspindel werden die Werkstücke an die Gegenspindel übergeben, um sie an der Rückseite fertig zu bearbeiten. Abgestochen wird mit der bewährten Abstecheinheit, die sich nunmehr bei der Variante DOLittle B3-L unterhalb der Gegenspindel befindet. Werkzeuge werden mit den bewährten Schnellwechselblöcken aufgespannt. Damit lassen sich die Präzisionsdrehmaschinen innerhalb kürzester Zeit bei höchster Wiederholgenauigkeit umrüsten. Zudem gibt es eine schwenkbare Fräseinheit mit sechs angetriebenen Werkzeugen.
Mit den aktuell von Benzinger präsentierten Drehzentren DOLittle B3-L erhalten Fertigungsbetriebe eine ausgereifte und flexible Technologie, mit der sie wirtschaftlich kleine Präzisionsdrehteile in kleinen Serien wahlweise nach dem Prinzip des Kurz- oder des Langdrehens fertigen können.
Produktiver dank Simultanbearbeitung
Mit der Variante B6 stellt Benzinger eine vollständig auf höchste Produktivität optimierte Variante der kleinen Präzisionsdrehzentren DOLittle vor. „Mit der Variante DOLittle B6 ergänzen wir unser Maschinenprogramm um ein hochproduktives Präzisionsdrehzentrum, bei dem wir das Konzept der getrennten Achsen unserer Drehzentren beibehalten, aber eine simultane Bearbeitung ermöglichen“, erläutert Dieter Wentz. Die Drehzentren DOLittle B6 verfügen über einen oberen und einen unteren Revolver VDI-25, die beide über X- und Y-Achsen positioniert werden. Herausragender Vorteil dieser Anordnung ist, dass simultan Werkzeuge der jeweiligen Revolver an der Haupt- und der Gegenspindel Werkstücke bearbeiten. Das verkürzt die Taktzeiten beim Fertigen in Serien um bis zu 50 Prozent. Parallel zum Fertigbearbeiten eines Bauteils in der Gegenspindel wird bereits das folgende Werkstück an der Vorderseite in der Hauptspindel bearbeitet. In der Standardausstattung tragen die Revolver jeweils 12, wahlweise auch angetriebene, Werkzeuge. Als Option stehen Revolver mit 48 Schaltpositionen zur Verfügung. Auf ihnen lassen sich insgesamt 96 Werkzeuge einsetzen. Damit können selbst sehr komplexe Bauteile komplett bearbeitet werden. Als weitere Zusatzausstattung gibt es einen Reitstock, um längere Werkstücke beim Bearbeiten in der Hauptspindel abzustützen. Auf diesen Präzisionsdrehzentren mit 26 mm Stangendurchlass können Fertigungsbetriebe künftig kleinere Bauteile hochproduktiv und somit wirtschaftlich in großen Serien fertigen.
Carl Benzinger GmbH auf der AMB: Halle 4, Stand B62
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