01.07.2021 - 11:53

Gemeinsam Zukunft formen beginnt mit offenen Dialogen

Mit dem digitalen Zukunftstag bot der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) erstmals eine Veranstaltung an, die wesentliche Themen der Branche aufnahm und kontrovers diskutierte.

Besonders im Fokus: Klima, Mobilität, Mittelstand. Abschließende Erkenntnis des Zukunftstages: Die Gießerei-Industrie stellt sich seit jeher neuen Herausforderungen durch innovative Wege. Jetzt braucht sie aber auch Unterstützung durch klare Rahmenbedingungen, an denen es aktuell noch mangelt.

Für Branche und Verband bedeutete die Veranstaltung im Düsseldorfer Haus der Gießerei-Industrie am 29. Juni eine Zeitenwende in doppelter Hinsicht: Inhaltlich haben sich Themenkreise verdichtet. Der lange Primat der Corona-Krise, die allmählich ausläuft, sowie die baldige Bundestagswahl bringen Klima- und Nachhaltigkeitsthemen nochmal mit besonderer Macht auf die Agenda. Unabhängig von der momentanen Verdichtung hat die Branche, durchaus moderiert durch den Verband, ihr Profil geschärft. Ein Durchfliegen unter dem Radar ist keine Option, „die Branche muss sichtbarer werden“, sagte BDG-Hauptgeschäftsführer Max Schumacher in seiner Einleitung zur digitalen Veranstaltung.

Um gemeinsam Zukunft zu formen, hatte der BDG daher Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, NGOs und weitere Interessierte zum Zukunftstag eingeladen. Hier diskutierten Branchenvertreter unter anderem mit Politikern über Rahmenbedingungen für den Mittelstand und die Erreichung und Umsetzung der Klimaziele. Spannende Impulsvorträge von Experten aus der Wissenschaft über die Zukunft unserer Mobilitätsgesellschaft sowie die Entwicklung des Wettbewerbs innerhalb der verschiedenen Fertigungsverfahren rundeten den Tag ab.

„Wir als Pioniere der Circular Economy ermöglichen die Energiewende. Wir schaffen mit Technik und Innovation die Voraussetzung für die Transformation zu einer CO2-neutralen Welt. Wir garantieren attraktive Arbeitsplätze in der Industrie, in unseren Betrieben,“ wie Clemens Küpper, neu gewählter Präsident des BDG, in seiner Rede ebenso ausführte wie die drei Säulen der Nachhaltigkeit – ökonomisch, ökologisch und sozial. Dass die Branche anpassungsfähig ist, hat sie in ihrer jahrhundertealten Tradition bereits mehrfach bewiesen, „doch allein schaffen wir es nicht”. Die Forderung nach geeigneten Rahmenbedingungen zog sich wie ein roter Faden durch alle Teile der Veranstaltung. Dabei wollen die Gießer nichts geschenkt haben. Es geht vielmehr darum, die Belastungen zu reduzieren um Luft für Entwicklung und Investitionen zu lassen. Otto Fricke, Mitglied des Bundestags und haushaltspolitischer Sprecher der FDP, betonte in seiner Rede deutlich, dass nur durch Investitionen des nichtstaatlichen Sektors die Herausforderungen unserer Gesellschaft bewältigt werden können.

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete am Nachmittag die Paneldiskussion rund um die Themen Energiewende und Klimaschutz, eingeleitet durch einen kurzen Impuls der NRW-Landesvorsitzenden der Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Mona Neubaur. In der anschließenden Runde sprachen Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer BDI, Lukas Maggioni, Fridays for Future, Dr. Christiane Heunisch-Grotz, geschäftsführende Gesellschafterin Gießerei HEUNISCH GmbH, Dr.-Ing. Ludger Ohm, geschäftsführender Gesellschafter OHM&HÄNER Metallwerk GmbH & Co. KG, gemeinsam mit Frau Neubaur über Forderungen von Politik und Gesellschaft und die Umsetzbarkeit seitens der Gießerei-Industrie in Deutschland. Neubauer zieht eine klare Erkenntnis aus der Diskussion: „Die gesamte Branche wartet auf klare Rahmenbedingungen, damit ihr Weg zum Erfolg führt. Das stimmt mich hoffnungsvoll. Wir können ein grünes Wirtschaftswunder möglich machen.“

Die Übertragung der Veranstaltung per Stream haben knapp 400 Zuschauende live verfolgt. Der Verband sowie die gesamte Branche freuen sich über das große Interesse und den offenen Dialog, der auch über den Zukunftstag hinaus fortgeführt werden soll. „Insgesamt war der Tag ein voller Erfolg. Wir haben viele interessante Gespräche geführt und neue Impulse erhalten, die es jetzt weiterzuverfolgen gilt“, resümiert Schumacher. „Nur gemeinsam kann die Gießerei-Industrie in Deutschland weiterhin ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung übernehmen und Zukunft formen.“

www.guss.de 

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