Olaf Scholz bei ArcelorMittal Bremen: Klimaneutrale Stahlproduktion hat Zukunft
Während eines Besuchs bei ArcelorMittal Bremen überzeugte sich Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz vor Ort von den Plänen und Herausforderungen, um den Weg zum grünen Stahl erfolgreich zu gehen.
Für die beiden Flachstahlwerke Bremen und Eisenhüttenstadt hat ArcelorMittal ein Konzept vorgelegt, um dort noch vor 2030 rund 3,5 Millionen Tonnen Stahl klimaneutral zu produzieren und so mehr als fünf Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einzusparen. Dafür sollen an beiden Standorten je eine Direktreduktionsanlage für Eisenerz und ein Elektrolichtbogenofen neu gebaut werden, um jeweils einen Hochofen bereits bis 2026 abzulösen und grünen Wasserstoff einzusetzen. Die CO2-Minderung wird zunächst mit Einsatz von Erdgas und – sobald in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Kosten verfügbar – grünem Wasserstoff geplant. Zum Aufbau der erforderlichen Infrastruktur mit grünem Wasserstoff durch Elektrolyse beteiligt ArcelorMittal sich in Bremen am regionalen Wasserstoffnetz „Clean Hydrogen Coastline“.
Olaf Scholz, Bundesfinanzminister: „Der Kampf gegen den Klimawandel geht uns alle an. Das Konzept von ArcelorMittal zum Umstieg auf klimaneutrale Stahlproduktion ist beeindruckend. Als Bundesregierung unterstützen wir das Vorhaben des Standorts in Bremen, die Stahlherstellung klimaneutral zu gestalten. In Brüssel wollen wir uns dafür stark machen, dass klimaneutraler Stahl hier hergestellt werden kann. Der Weg zur Klimaneutralität ist ein zentrales gesellschaftliches Thema, es geht um den Schutz des Klimas und gleichzeitig auch um wirtschaftlichen Wohlstand und Arbeitsplätze.“
Reiner Blaschek, CEO ArcelorMittal Flachstahl Deutschland: „Wir wollen in Deutschland eine Vorreiterrolle übernehmen, bereits ab 2026 bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen reduzieren und die klimaneutrale Produktion damit deutlich vor dem Ziel der Bundesrepublik erreichen, bis 2045 klimaneutral zu sein. Dazu sind enorme Investitionen notwendig, die wir nicht allein stemmen können. Wir begrüßen daher die Unterstützungsabsicht der Bundesregierung sehr und setzen darauf, dass auch die EU die Fördergenehmigung zu dem Konzept erteilt. Doch das allein wird noch nicht reichen: wir brauchen auch Kunden für grünen Stahl, der mit höheren Produktionskosten verbunden sein wird. Hierzu ist ein Ausgleich der höheren Kosten notwendig, bis sich ein Markt für grünen Stahl etabliert hat.
Ute Buggeln, Geschäftsführerin IG Metall Bremen: „Der Besuch von Olaf Scholz ist ein wichtiges Signal. Denn in der Stahlindustrie liegt der größte Hebel zur Erreichung der Klimaziele. Forciert werden kann dieser Prozess durch die Einrichtung eines Transformationsfonds über zehn Milliarden Euro bis zum Jahr 2030, um Investitionen zu fördern und erhöhte operative Kosten abzufedern. Die Unternehmen müssen sich an diesen Kosten beteiligen. Ebenso braucht es die Bereitschaft der Belegschaften, Veränderungen der Produktionsprozesse aktiv mitzugestalten und sich weiter zu qualifizieren. Die Absicherung von Arbeitsplätzen ist dafür unabdingbar. Der ökologische Wandel wird uns nur gelingen, wenn wir ihn mit sozialer Verantwortung, Beteiligung und Mitbestimmung verknüpfen.“
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