Explodierende Beschaffungskosten bei Rohstoffen erfordern intensivere Kunden-Lieferanten-Beziehungen
Die Lage für die Gießereien ist fatal: Die wirtschaftlichen Folgen bei bestehenden Verträgen mit den Kunden sind für die Gießereien verheerend. Die Einkaufsentscheidungen der Gießereien basieren zurzeit in großem Maß auf Spekulationen. Daher ist es besonders wichtig, dass die Kunden-Lieferanten-Beziehungen eine neue Qualität bekommen. Es ist dringend erforderlich, dass sich Gießer und ihre Kunden an einen Tisch setzen und die zukünftigen Beschaffungssituation der Gießerei gemeinsam diskutieren und gemeinsam die wirtschaftlichen Risken tragen. Und zwar weit über bereits bestehende Materialpreisanpassungsklauseln hinaus. In vielen Fällen wird es notwendig werden, dass sich Gießereien und Abnehmer produkt-, auftrags- und sogar chargenbezogen eng abstimmen. Es wird Zeit, dass alle Parameter benannt und diskutiert werden:
- Braucht der Kunde das Gussteil wirklich zum vereinbarten Termin?
- Können die Anforderungen an das Gussteil materialsparend verändert werden?
- Braucht der Gießer wirklich alle Einsatzstoffe in den geplanten Mengen zur Herstellung der gewünschten Eigenschaften des Gussteils?
- Muss das Vormaterial sofort gekauft werden oder reicht auch eine Beschaffung zu einem späteren Zeitpunkt?
- Wohin entwickelt sich der Preis für das Einsatzmaterial noch?
- Ist demnächst noch genug Material verfügbar?
- Wie fällt die gemeinsame Bewertung der Alternativen in der Rohstoffbeschaffung aus?
Das sind nur einige Fragen, die in der derzeitigen Rohstoffsituation gemeinsam diskutiert werden sollten. Diese Vorgehensweise soll das Verständnis der Situationen untereinander fördern. Am wichtigsten ist aber die Sicherstellung der Überlebensfähigkeit der Deutschen Gießerei-Industrie und damit der Erhalt der kompletten Wertschöpfungskette am Standort Deutschland.
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