Leichte Entspannung in Deutschlands Gießerei-Branche
Der BDG befragt seine Mitgliedsunternehmen nach den Auswirkungen der Coronakrise seit Beginn der Pandemie im März 2020 (erste Umfrage). Durch die fünf gesetzten Schwerpunkte in der Umfrage lässt sich ein umfassendes Bild über die Situation und Aussicht der Branche erfassen. Während ein Grundgerüst gleicher Fragen wichtige Erkenntnisse über die Monate hinweg liefert, werden situativ neue Fragen in die Umfrage eingebunden.
Dem aktuellen Infektionsgeschehen entsprechend wirkt sich die Krise im November wieder verstärkt auf die personenbezogenen Tätigkeiten in den deutschen Gießereien aus. Beschränkungen bei Geschäftsreisen, der Kundenkontakt und der Ausfall von Mitarbeitern wirkt sich den Angaben zu Folge stärker auf das Geschäft aus als es noch im Frühjahr der Fall gewesen ist.
Erfreulich ist hingegen, dass sich trotz der zweiten Welle und den damit einhergehenden Restriktionen die Auftragslage der deutschen Gießereien leicht verbessert hat. Die Intensität zunehmender Aufträge nimmt aus allen Abnehmerbranchen zu. Die positiven und negativen Meldungen zur Nachfragesituation halten sich erstmals wieder die Waage. Während die Auftragslage insgesamt nach wie vor angespannt ist, sind also Anzeichen der Erholung zu erkennen.
Bei der erstmals gestellten Frage danach, wie sich die geplanten Investitionen im laufenden Jahr durch die Krise verändert haben, gaben vier von zehn Gießern an, diese nicht reduziert zu haben. Während bereits eine Vielzahl von Gießereien Mitarbeiter entlassen musste, nehmen die Meldungen von Unternehmen, die Personalabbau in den kommenden Monaten in Erwägung ziehen weiter ab.
Insgesamt zeigt sich, dass der Einbruch der Produktion weniger drastisch sein wird als zu Beginn der Krise erwartet. Im kommenden Jahr werden die deutschen Gießereien diesen Einbruch dennoch nicht vollständig kompensieren können. Die Erholung zum Produktionsniveau des sehr guten Jahres 2018 wird in der zweiten Jahreshälfte 2022 erwartet.
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