25.09.2024 - 13:00

Strategien zur Umsetzung von Künstlicher Intelligenz im Unternehmen

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) wird ein entscheidender Faktor für die Transformation von Automobilzulieferern sein, aber auch für viele andere Branchen. Davon ist Professor Dr. Bernhard Kölmel von der Hochschule Pforzheim überzeugt.

Foto: Doris Löffler

Der KI- und Automotive-Experte macht in seinem zweistündigen Workshop am 09.10.2024 auf der Messe Quantum Effects in Stuttgart (10-12 Uhr, ICS, Raum C4.2) deutlich: „Die Potenziale und
Herausforderungen, die mit der Einführung von KI verbunden sind, betreffen alle Unternehmen, die sich in einem zunehmend digitalen und wettbewerbsintensiven Marktumfeld behaupten wollen.“
Obwohl der Fokus von Kölmel auf der Automobilzulieferindustrie liegt, sei dieses Thema von großem Interesse für alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Branche.

Die Implementierung von KI-Technologien bietet die Möglichkeit, Prozesse zu optimieren, Effizienz zu steigern und innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln. Um im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen dem Professor zufolge in den kommenden Jahren mehrere Herausforderungen bewältigen:

1. Grundlagenverständnis der Technologien

Unternehmen müssen ein tiefes Verständnis der grundlegenden KI-Technologien entwickeln. Dazu gehört, die verschiedenen Arten von KI (wie maschinelles Lernen, neuronale Netze und Natural Language Processing) sowie ihre Funktionsweisen und Limitierungen zu kennen. Nur mit diesem Wissen können Unternehmen fundierte Entscheidungen darüber treffen, wie und wo KI sinnvoll eingesetzt werden kann.

2. Anwendungsdomänen

Es ist entscheidend, dass Unternehmen die spezifischen Anwendungsdomänen identifizieren, in denen KI den größten Nutzen bringen kann. Dies erfordert eine sorgfältige Analyse der Geschäftsprozesse, um Bereiche zu identifizieren, in denen KI-Lösungen Effizienzsteigerungen, Kosteneinsparungen oder Innovationen ermöglichen können. Dabei müssen Unternehmen auch branchenspezifische Herausforderungen und Möglichkeiten in Betracht ziehen, um sicherzustellen, dass die eingesetzten KI-Lösungen einen echten Mehrwert bieten.

3. Vorgehensmodelle zur sinnvollen Auswahl und Umsetzung

Die Auswahl und Implementierung von KI-Projekten erfordert ein strukturiertes Vorgehen. Unternehmen müssen robuste Vorgehensmodelle entwickeln, um KI-Initiativen zu bewerten, priorisieren und erfolgreich umzusetzen. Dies beinhaltet die Auswahl geeigneter Technologien, die Entwicklung von Pilotprojekten, das Management von Risiken und die Sicherstellung, dass die KI-Lösungen skalierbar und nachhaltig in die Unternehmensstruktur integriert werden können. Ein klarer Fahrplan hilft dabei, Ressourcen effizient zu nutzen und sicherzustellen, dass die Implementierung von KI-Lösungen messbare Ergebnisse liefert.

Diese drei Herausforderungen erfordern laut Kölmel eine ganzheitliche Strategie, „die technisches Wissen, betriebswirtschaftliche Überlegungen und organisatorische Veränderungen miteinander verbindet, um KI erfolgreich in den Unternehmensalltag zu integrieren“.

Seine Kernbotschaft lautet: „Es ist entscheidend, dass jeder in einem Unternehmen ein grundlegendes Verständnis von Künstlicher Intelligenz (KI) erwirbt. Nur so kann sichergestellt werden, dass zukünftige Investitionen in KI nicht allein von Technikexperten („Nerds“), sondern von Fachexperten mit umfassendem Geschäftsverständnis getrieben werden. Dies wird es Unternehmen ermöglichen, KI sinnvoll und effektiv in die Praxis umzusetzen und sicherzustellen, dass die Technologien tatsächlich den größten Nutzen für die Geschäftsziele bringen.

An der Seite Kölmels beim Workshop stellt ein Vertreter der Technologisches Institut für angewandte Künstliche Intelligenz GmbH (TIKI) aus rund 70.000 trainierten Analyse-Modellen produktive KI-Anwendungen vor. Diese könnten schnell, effizient und branchenübergreifend eingesetzt werden. Ziel sei es, „die Digitalisierung im Mittelstand alltagstauglich zu machen und dabei ein bislang unerreichtes Optimierungspotenzial für Geschäftsprozesse freizusetzen“. Kölmel: „Durch praxisnahe Lösungen wird Unternehmen ermöglicht, die Vorteile von Künstlicher Intelligenz gezielt zu nutzen und ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu steigern.“.

 

Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald

Der Workshop von Professor Dr. Bernhard Kölmel auf der Quantum Effects wird präsentiert vom Transformationsnetzwerk (TrafoNetz) Nordschwarzwald, ein Projekt unter dem Dach der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald. TraFoNetz ist einer der Netzwerkpartner der Quantum Effects. Professor Dr. Kölmel ist Fachbeiratsvorsitzender des Transformationsnetzwerks.

Das Netzwerk für Transformation und Innovation bringt Unternehmen, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Ziel des Transformationsnetzwerks ist es, die Region Nordschwarzwald zu einem führenden Standort für innovative Unternehmen und zukunftsfähige Technologien zu machen.

Partner des Transformationsnetzwerks Nordschwarzwald sind unter anderem die Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim, die Hochschule Pforzheim, die AgenturQ mit Südwestmetall und IG Metall, die IHK Nordschwarzwald, die Handwerkskammern Karlsruhe und Reutlingen, e-mobil BW, IAB Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie Steinbeis InnoBW, wvib Wirtschaftsverband und weitere.

Zur Webseite des Transformationsnetzwerkes

Informationen zu Professor Dr. Bernhard Kölmel

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