Wissenschaftliche Studie der RWTH Aachen bestätigt Sicherheit von Batteriespeichersystemen
Als Grundlage der Studie dienten dem Institut für Stromrichtertechnik und elektrische Antriebe (ISEA) alle öffentlich zugänglichen Meldungen über Brandereignisse aus den Jahren 2022 und 2023 in Deutschland sowie deren umfassende Analyse im Zusammenhang mit Batteriespeichern. Die Studie schließt damit eine bisher bestehende Lücke bei verlässlichen statistischen Daten für Deutschland.
Batteriespeichersysteme erfüllen eine wichtige Funktion bei der Energiewende, um flexibel Phasen ohne verfügbare erneuerbare Energie zu überbrücken. Die Zahl der Heimspeichersysteme in Deutschland steigt daher kontinuierlich an und hat bereits Ende 2023 die Marke von einer Million überschritten. Parallel haben vereinzelt vorkommende Brandereignisse von PV-Speichern in den Jahren 2022 und 2023 zu einer ausführlicheren medialen Berichterstattung und politischen Diskussionen geführt. Jedoch fehlten bisher verlässliche statistische Daten zur Einordnung des tatsächlichen Brandrisikos, was zu Unsicherheiten bei Nutzer*innen als auch beim Regelsetzer im Hinblick auf den richtigen Einsatz der Batterietechnologie geführt hat.
Die Studie der RWTH Aachen bietet nun erstmals eine verlässliche Grundlage für die Einordnung des Brandrisikos von Hausspeichern: Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Wahrscheinlichkeit eines Brandes durch Batteriespeicher ähnlich gering und zum großen Teil geringer ist als bei anderen elektrischen Haushaltsgeräten, wie z.B. Wäschetrocknern. „Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um das Vertrauen der Verbraucher*innen in diese wichtigen Technologien zu stärken“, erklärt Mark Junker, Leiter der Studie am Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe (ISEA) der RWTH Aachen. Hauptautor Florian Hölting, ebenfalls vom ISEA, ergänzt: „Unsere Untersuchung zeigt, dass Batteriespeicher eine sichere Technologie darstellen, die das allgemeine Brandrisiko in Haushalten nicht messbar erhöht.“
Auch Urban Windelen, Geschäftsführer des Bundesverbands Energiespeicher Systeme (BVES), betont die Bedeutung der Studie: „Die Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion um die Sicherheit von Hausspeichern. Wir freuen uns sehr, diese für die Branche und letztlich auch für die Energiewende so wichtigen Erkenntnisse teilen zu können.“
Batterien als Schlüssel für Abkehr von fossilen Brennstoffen
Batteriespeicher in Hauhalten und Gebäuden spielen eine zentrale Rolle bei der Energiewende, da sie die Flexibilität bieten, Phasen ohne verfügbare erneuerbare Energie zu überbrücken und gleichzeitig das Energiesystem entlasten. Auf der Weltklimakonferenz COP28 im vergangenen Jahr einigten sich die Staaten auf eine kapazitäre Verdreifachung erneuerbarer Energien bis 2030, wobei Solarenergie und Windkraft im Mittelpunkt stehen. Der im April veröffentlichte Sonderbericht „Batteries and Secure Energy Transitions“ der Internationalen Energie-Agentur (IEA) betont, dass diese Zielsetzung nur durch einen massiven Ausbau von Speicherkapazitäten erreicht werden kann. Die IEA erwartet, dass etwa 90 Prozent der benötigten Speicherkapazität durch Batteriespeicher abgedeckt werden, was ein jährliches Wachstum von 25 Prozent erfordert.
Die Ergebnisse der RWTH-Studie tragen dazu bei, fundierte Entscheidungen über die Integration erneuerbarer Energiesysteme zu treffen und mögliche Bedenken in der Öffentlichkeit zu adressieren.
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